Parkinson erkennen und behandeln

Wenn der Bewegungsapparat Probleme macht

Veröffentlicht am 27.09.2021

Vielleicht ist es anfangs nur eine verschüttete Tasse Kaffee. Das passiert schon mal. Oder man stolpert plötzlich über die Schwelle des eigenen Badezimmers. Auch das kann mal passieren. Die Symptome im Anfangsstadium einer Parkinson-Erkrankung (umgangssprachlich auch Schüttellähmung genannt) sind oft milde, aber vielfältig. Neben Zittern und Koordinationsschwierigkeiten gibt es oft zahlreiche unspezifische Symptome, die bei Beginn der Erkrankung auftreten können. Dazu gehören Schlafstörungen, depressive Verstimmungen, aber auch Störungen der Blasen- und Darmfunktion. Einige Patienten berichten zudem über ein gestörtes Riechvermögen.

 

Meist ist es durch die Vielfalt der Symptome ein langer Weg, der über Ausschlussdiagnosen schlussendlich zur Diagnose Morbus Parkinson führt.

Anzeichen einer möglichen Parkinson-Erkrankung:
  • Koordinationsschwierigkeiten, Zittern
  • Rheumaähnliche Muskelschmerzen in Nacken, Rücken, Armen & Beinen
  • Schlafstörungen
  • Depressive Verstimmung, Reizbarkeit
  • Störung der Blasen- & Darmfunktion
  • Störung des Geruchs- & Geschmackssinns

Was hilft bei der Diagnosestellung?

Als klassische Hauptsymptome zählen Zittern (Tremor), Muskelsteifigkeit (Rigor) und Unterbeweglichkeit (Akinese/Hypokinese). Ein erster Anhaltspunkt in der Diagnostik ist daher das Auftreten von zwei typischen Symptomen in Kombination. Diese sind oft Bewegungsarmut verbunden mit Muskelsteifheit, Zittern oder gestörten Haltereflexen.

Welche Untersuchungen sichern die Diagnose Parkinson?

Wenn eine ausführliche Anamnese Hinweise auf eine Parkinson-Erkrankung liefert, werden mittels Computer- oder Magnet-Resonanz-Tomografie erst einmal andere Ursachen (wie z.B. Hirntumore) ausgeschlossen.

 

Mithilfe weiterer bildgebender Verfahren wie der SPECT (Single Photon Emission Computed Tomography) kann geprüft werden, ob sich Nervenenden im Gehirn zurückbilden – ein klarer Hinweis auf die Parkinson-Erkrankung. Auch Ultraschalluntersuchungen können heute dabei helfen, die Diagnose zu stellen.

 

Was passiert im Körper der Betroffenen?

Bei Patienten mit Morbus Parkinson sterben nach und nach wichtige Zellen im Mittelhirn ab. Diese Zellen sind dafür zuständig, Dopamin zu produzieren. Ein Botenstoff, der im Gehirn der Kommunikation zwischen den Nervenzellen dient. Ein Mangel an Dopamin löst dann die klassischen Symptome einer Parkinson-Erkrankung aus. Auch bei sogenannten Parkinson-Syndromen spielt Dopamin eine Rolle. Hier ist es jedoch umgekehrt. Die „Annahmestellen“ für das Dopamin sterben ab und der Botenstoff kann seine Wirkung nicht mehr entfalten. Wie es zum Absterben dieser Zellen kommt und was den Prozess begünstigt, ist bis heute nicht abschliessend geklärt. Gesichert ist jedoch, dass Morbus Parkinson familiär gehäuft auftreten kann, die Gene also eine Rolle spielen können.

Wer erkrankt an Parkinson?

Das Risiko an Parkinson zu erkranken ist bei Männern höher als bei Frauen. Ihr Risiko liegt bei 2% (bei Frauen ca. 1,3%). Während die meisten Erkrankungen erst ab dem 60. Lebensjahr auftreten, bilden die genetisch bedingten Fälle eine Ausnahme. Hier erkranken die Betroffenen oft schon vor dem 45. Lebensjahr.

Diagnose Parkinson – was nun?

Ist die Diagnose gestellt, wird individuell betrachtet, welche unterstützenden Massnahmen für den Patienten oder die Patientin geeignet sind. Heilbar ist die Erkrankung nicht. Jedoch gibt es einige Therapiemöglichkeiten, die den Verlauf günstig beeinflussen oder sogar verlangsamen können. Auch das Verbessern bereits bestehender Symptome ist möglich.

 

Neben der medikamentösen Therapie, bei der versucht wird, den Dopamin-Mangel weitestgehend auszugleichen, stehen auch nicht-medikamentöse Alternativen zur Wahl. Bei Sprachstörungen empfiehlt sich bspw. eine gezielte Sprachtherapie. Sie kann bei einigen Patienten eine deutliche Verbesserung der Sprache herbeiführen und diese Monate oder Jahre aufrechterhalten.

Auch Bewegungstherapien sind eine wertvolle Unterstützung. Sie können die Bewegung und Beweglichkeit verbessern oder sogar über einen längeren Zeitraum stabil halten.

 

Studien zeigen auch, dass Tanztraining oder Sportarten wie Tai Chi den Verlauf günstig beeinflussen. Einigen Patienten tun auch stationäre Aufenthalte in Spezialkliniken gut, bei denen sie intensiv an ihren Einschränkungen arbeiten können und meist mit einer deutlichen Besserung wieder entlassen werden. Zuhause gilt es dann, die Verbesserung mit weiterführenden Therapien zu erhalten.

Wenn Sie vermuten, dass Sie betroffen sein könnten, wenden Sie sich in einem ersten Schritt an Ihren Hausarzt. Wurde bei Ihnen die Diagnose bereits gestellt, übernehmen wir im Rahmen der HMO-Betreuung das Management der Erkrankung und beziehen unsere Spezialisten mit ein.

 

Vereinbaren Sie am besten einen Termin bei Ihrer Praxis vor Ort. Wir sind gerne für Sie da!

 

www.centramed.ch

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