Viren und Bakterien
Was sie unterscheidet und wie man sie behandelt
Veröffentlicht am 06.05.2021
Welches Thema man auch nimmt, Albert Einstein hat etwas Kluges dazu gesagt. Über Bakterien sagte er mal, sie seien des Menschen „Feind und Helfer“. Besser kann man es nicht formulieren. Und das vielleicht gängigste Beispiel ist der Lactobacillus, das Milchsäurebakterium. Es ist unverzichtbar, um die Menschen der Welt zu ernähren, kann aber auch Auslöser für Krankheiten sein.
Bakterien und auch Viren sind allgegenwärtig. Dabei sind sie so klein, dass man sie mit blossem Auge nicht sehen kann. In der allgemeinen Wahrnehmung werden sie oft verwechselt, dabei sind sie in der Tat höchst unterschiedlich.

Was sind Viren?
Die Wissenschaft ist sich nicht einig, ob man Viren als Lebewesen bezeichnen kann. Denn anders als bei den Bakterien, benötigen Viren einen Wirt zur Fortpflanzung und sind von ihm abhängig. Diesen Wirt infizieren sie mit ihrem Erbgut und sorgen so dafür, dass neue Viruspartikel erzeugt werden. Diese zerstörten Zellen sind dann schlussendlich der Grund, warum wir krank werden. Viren sind Schmarotzer. Aber sie sind intelligente Schmarotzer, die sich den Umständen anpassen können – und dies auch tun. Das sehen wir täglich im Umgang mit dem Corona-Virus. Aber auch bei Grippeviren, die sich jedes Jahr verändern und so eine jährliche Impfung erforderlich machen.
Was sind Bakterien?
Bakterien sind bis zu hundertmal grösser als Viren, dabei aber nicht ganz so wandlungsfähig. Sehr selten können sich Bakterien jedoch so verändern, dass sie im schlimmsten Fall eine Antibiotikaresistenz entwickeln.
Während Viren den Menschen vor allem herausfordern oder gar krank machen, können Bakterien auch Gutes tun. Milchsäurebakterien etwa haben eine wichtige Funktion im Verdauungstrakt des Menschen und werden hier häufig auch unterstützend bei der Behandlung von Krankheiten eingesetzt.
Was macht krank – Bakterien oder Viren?
Manche Krankheiten werden exklusiv von Bakterien ausgelöst, andere nur durch Viren. Es gibt aber auch Erkrankungen, die sowohl durch Viren als auch durch Bakterien ausgelöst werden können. Dazu gehören beispielsweise Lungen- und Hirnhautentzündungen, aber auch Magen-Darm-Erkrankungen. Vor allem bei ersteren ist es für die Behandlung daher ganz entscheidend, zu wissen, ob Viren oder Bakterien der Auslöser waren.
Ist auch eine Infektion mit beiden Erregern möglich?
In seltenen Fällen kann es passieren, dass man sich mit Bakterien und Viren infiziert. Der sogenannten Superinfektion liegt eine Virusinfektion zugrunde, durch die das Immunsystem bereits geschwächt ist. Bakterien können dann sehr einfach eindringen und finden einen geeigneten Nährboden. Darum ist es so wichtig, jede Virusinfektion gut auszukurieren und sich zu schonen.
Wie erkenne ich, was eine Erkrankung ausgelöst hat?
Je nach Erkrankung hilft meist nur eine Laboruntersuchung. Bei Schnupfen galt früher die Farbe des Sekrets als Anhaltspunkt. Bei hellem und transparentem Sekret spielten eher Virusinfektionen eine Rolle, bei farbigem die Bakterien. Das lässt sich allerdings nicht verallgemeinern, weswegen bei länger anhaltenden Beschwerden nur ein Abstrich Klarheit bringt. Diese Laboruntersuchungen sind für den Patienten aber unkompliziert und auch nicht schmerzhaft.
Wie wird behandelt?
Verglichen mit bakteriellen Erkrankungen sind von Viren ausgelöste Krankheiten schwieriger zu behandeln. Während Antibiotika sehr erfolgreich gegen Bakterien eingesetzt werden können (indem sie die Bakterien abtöten) stehen zur Behandlung viraler Infektionen nur sogenannte Virostatika zur Verfügung. Sie können Viren daran hindern, sich zu vermehren, bringen allerdings das Risiko mit sich, auch gesunde Zellen zu schädigen. Bei Viruserkrankungen stehen daher die Behandlung und Linderung der Symptome im Vordergrund. In jedem Fall gilt: schon Sie sich und kurieren Sie die Erkrankung gut aus!
Typische bakterielle Erkrankungen
- Scharlach
- Harnwegsinfektionen
- Borreliose
- Salmonellenerkrankungen
Typische virale Erkrankungen
- Herpes
- Aids
- Grippe
- Covid19
Wenn Sie Fragen dazu haben oder selbst seit einiger Zeit Beschwerden haben, die einfach nicht besser werden, melden Sie sich gerne bei Ihrer Praxis vor Ort. Unsere Ärztinnen und Ärzte sind jederzeit gerne für Sie da.
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